Forex - Carry Trades

Prozentzeichen und Euro auf Waage Der Begriff "Carry Trade", in der Presse ab und zu als CCT (Currency Carry Trade) abgekürzt, im Forex Handel ist durch Pressemitteilungen der letzten Jahre häufig ins Gespräch gekommen.

Die Grundidee ist einfach: Als Trader leiht man sich Geld in einem Land mit niedrigen Zinsen, in der Vergangenheit war das oft Japan. Dann legt man dieses Geld in Währungen mit hohen Zinsen an und profitiert von der Differenz. Allerdings gehen Sie ein Währungsrisiko ein und sind von unerwarteten Zinsänderungen abhängig. Carry Trades können sich massiv auf die Kursentwicklung einer Währung auswirken, besonders deutlich wurde dies beim japanischen Yen. Große Investoren haben vor allem kurz nach der Jahrtausendwende sehr große Positionen in Carry Trades gehandelt.

Aufgrund des weltweiten Trends zu Zinssenkungen ab 2008 sind solche Geschäfte immer weniger profitabel geworden und wurden stark zurückgefahren. Dennoch schätzten Experten, dass im Jahr 2009 noch 1,5 Billionen US-Dollar in Carry Trades investiert waren.

Beispiel

Betrachten wir als Beispiel das Währungspaar USD/JPY. Zur Erinnerung: Wenn Sie dieses Paar kaufen, dann kaufen Sie US Dollar (USD) und verkaufen japanische Yen (JPY). Anders gesagt, Sie sind dann long USD und short JPY. Nehmen wir an, dass die Zinsen in Japan 0,25% betragen, in USA 5,25% - es besteht also eine Differenz von 5,0%.

Wenn Sie nun dieses Paar kaufen, dann erhalten Sie Zinsen aus dem USD long und bezahlen Zinsen für den JPY Short Idealerweise würden Sie also 5,0% p.a. verdienen an diesem Geschäft. Retail Forex Broker geben allerdings meist nicht die ganze Differenz an Sie weiter, aber zur Vereinfachung der Berechnung nehmen wir das hier mal an.

Was passiert nun, wenn Sie short USDJPY sind, also USD Dollar verkauft und JPY gekauft haben? Die Antwort ist, dass Sie in diesem Fall Zinsen bezahlen müssen! Auf der Homepage Ihres Brokers finden Sie meist eine Tabelle, in der für alle Währungspaare die zu bezahlenden oder die ausgezahlten Zinsdifferenzen aufgeführt sind.

Wenn eine Währungsposition über Nacht gehalten wird, so schließt der Broker diese automatisch am Ende des Tradingtages und eröffnet sie sofort neu. Dieser Vorgang wird als "roll over" bezeichnet. Zu diesem Zeitpunkt werden dann die Zinsen Ihrem Konto gutgeschrieben oder abgezogen.

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