Richtiges Daytrading ist langweilig!

Gelangweilter Daytrader

 

Daytrading soll langweilig sein? Jeder hat doch die hyperaktiven Profitrader vor dem geistigen Auge, die in einem überfüllten Handelssaal vor einer Wand von Monitoren sitzen, hektisch in die Tasten hauen und ab und zu mit rotem Kopf kurze Sätze ins Telefon brüllen. Dabei trinken sie Unmengen Kaffee, sind immer gestresst und kurz vor einem Herzinfarkt. Vielleicht haben Sie die Kinofilme "Boiler Room" oder "WallStreet" gesehen, die ein ähnliches Bild zeichnen.

Am anderen Ende der Skala sind die Daytrading Anfänger, die mit kleinem Konto und großen Einsätzen aus dem Wohnzimmer handeln und die sich kaum trauen ihre Augen vom Bildschirm zu wenden. Bei jedem Tick des gehandelten Instruments verfallen sie entweder in Euphorie oder Panik und rechnen das gewonnene oder verlorene Geld nach.

Das erste Bild wird gerne von den Medien gezeichnet, hat mit der Realität aber wenig zu tun. Das zweite Bild ist sehr real, viele Anfänger haben sich schon mal so gefühlt. Ein vollkommen überhöhter Hebel führt zu gewaltigen Ausschlägen des Kontostandes und ein verfehltes Risikomanagement zu vielen Schweißausbrüchen und schnell zur Pleite.



Und wie tradet ein echter Profi?

Der Daytrading Profi hat einen festen und gut ausgearbeiteten Tradingplan. Er wartet geduldig, bis der Markt einem seiner geplanten Einstiegs- oder Ausstiegs Setups entspricht. Wenn dies nicht der Fall ist, geht er keinen Trade ein! Immer wenn er dann schließlich einen Trade platziert kennt er sein maximales Risiko und den potentiellen Gewinn. Er setzt seine Stopps genau nach Regelwerk und reduziert seinen emotionalen Stress so auf ein Minimum.

An manchen Handelstagen ergibt sich keine gute Gelegenheit, keine der Situationen passt auf die Setups im eigenen Tradingplan. An diesen Tagen ist es besser, nichts zu tun. Vielleicht beobachten Sie den Markt eine Weile, wenn sich aber keine Änderung ergibt, sollten Sie an diesem Tag nicht handeln. Ein Tradingfehler, der sowohl von Anfängern als auch von Fortgeschrittenen gerne gemacht wird, ist das Eingehen von Langweiletrades. Man möchte die Zeit vor dem Monitor einfach nutzen und geht dann nach einigen Stunden einen Trade ein, obwohl sich keine Signale ergeben haben. Das ist sicherer Weg in den Ruin.

Sie sehen: Daytrading kann ganz schön langweilig sein wenn man es richtig macht, aber genau dann beginnt es profitabel zu werden. Wenn Sie nach Spannung und Abenteuer beim Trading suchen, sollten Sie sich jeden Monat einen kleinen festen Betrag auf Ihr Handelskonto überweisen und dies als Kosten für ein Hobby ansehen. Wenn Sie dauerhaft profitabel traden möchten, so sind Disziplin und Selbstkontrolle sehr wichtig - und das kann das Aushalten von Langeweile vor dem Rechner beinhalten.

Zum Trost: Beim Newstrading handelt man aktuelle Nachrichten aus aller Welt oder von einzelnen Firmen. Dann kann spannender sein als das reine technische Trading. Es kann sein, dass sich Tage lang keine gut handelbaren News zeigen, dafür an anderen Tagen dann umso mehr. Vielleicht ist dieser Tradingstil ja etwas für Sie, auch wenn er viel Übung und Erfahrung braucht, um profitabel zu sein.

Es kann helfen, wenn Sie sich in den langweiligen Phasen beschäftigen können. Lesen Sie ein Buch, wenn Sie in der Nähe des Rechners bleiben wollen. Sie können allerdings die meisten Tradingpprogramme so programmieren, dass Sie bei bestimmten Ereignissen (Erreichen von Chartmarken, bestimmte News,...) einen akustischen Hinweis bekommen. Bei einigen Programmen geht das auch auf Ihr Mobiltelefon. Sie müssen also dann nicht immer vor dem Rechner sitzen und warten, bis Ihr gewünschtes Signal auftritt.


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