Was ist Daytrading?

Ein Daytrader liest keine Bilanzen und analysiert keine Geschäftsberichte. Vielmehr versucht er, mit Mitteln der technischen Chartanalyse und speziellen Strategien mehrfach am Tag kurze Bewegungen der Börsenkurse zu nutzen. Durch das "shorten" (d.h. leer verkaufen) ist es möglich, an fallenden Kursen zu verdienen. Als Handelsinstrumente kommen Aktien aus aller Welt, Derivate, Währungen und CFDs zum Einsatz.

In der Presse wird oft ein falsches Bild von Tradern gezeichnet. Daytrading wird als Glücksspiel dargestellt, oft liest man Berichte von Leuten, die damit Haus und Hof verloren haben. Klassische Langfristanleger beharren auf Weisheiten wie "Hin und her macht Taschen leer" und verweisen auf die schlechte Erfolgsquote.

Tatsächlich besagt die Statistik, dass über 80% aller Intraday-Trader Geld verlieren. Auf den ersten Blick ist das abschreckend. Aber wenn man sich die Fakten genauer ansieht, erkennt man, dass diese Zahl einige wichtige Dinge nicht wiedergibt. Viele Anfänger nehmen sich nicht die Zeit, das Daytrading richtig zu lernen. Sie besorgen sich ein Konto bei einem Broker, überweisen vielleicht mal 100 Euro, klicken ein wenig auf der Tradingplattform herum. Schnell sind die ersten Trades abgefeuert, ohne die Hintergründe oder Strategien zu kennen. Mit dem kleinen Betrag ist zudem kein vernünftiges Risikomanagement möglich, obwohl dies der wichtigste Punkt für jeden Trader ist. Und das Ergebnis? Das eingezahlte Geld ist schnell weg, der Einsteiger gibt auf und geht als Verlierer in die Statistik ein.

Wie verdienen Daytrader Geld?

Werfen wir einen Blick auf den Chart einer Aktie und sehen wir uns die Kursentwicklung innerhalb eines einzigen Tages an. Auf dem Bild können Sie sehr gut das Ertragspotenzial des Intraday-Handels sehen - obwohl der Schlusskurs so ziemlich dem Eröffnungskurs entspricht (39,25 $), konnten Daytrader aufgrund der großen Volatilität (Schwankungsbreite) der Aktie sehr gut verdienen, indem sie die Aktie mehrmals am Tag kauften und verkauften. Nach der Eröffnung fiel der Aktienkurs unter 37 $, erholte sich dann aber wieder von diesem Rückgang. Die Aktie schwankte innerhalb weniger Stunden um fast 10%!

Intraday Chart XCIT
Kursverlauf der Aktie XCIT an einem einzigen Handelstag


Sie können nicht davon ausgehen, immer die optimalen Ein-. und Ausstiegspunkte zu finden und die gesamte Schwankungsbreite mitzunehmen. Das Beispiel zeigt trotzdem die Verdienstmöglichkeiten auf. Aber Vorsicht: Neben schnellen Gewinnen sind schnelle Verluste möglich. Die Risikokontrolle durch das Setzen von sogenannten Stop Loss Limits und das Handeln von kleinen Positionen ist wichtig, damit Sie kein Teil der Verliererstatistik werden!


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Faktoren für Ihren Erfolg als Daytrader

Schneller Marktzugang
Viele Broker bieten über das Internet umfassende Lösungen und damit Zugang zu allen wichtigen nationalen und internationalen Börsenplätzen in Echtzeit (Realtime). Es ist Ihnen möglich, analog zu den professionellen Wertpapiertradern sekundengenau zu handeln.

Kosten
Von nicht geringer Bedeutung ist in diesem Zusammenhang die Höhe der Transaktionskosten. Amerikanische Anbieter begnügen sich meist mit 2 bis 5 US Dollar Pauschalen für einen Trade. Bei deutschen Kreditinstituten fällt dagegen Provision bei der Abwicklung eines Kauf- oder Verkaufsauftrags an deutschen Märkten an. Je nach Auftragsvolumen bedeutet das für den Kunden einen erheblichen Preisunterschied. Einen günstigen Broker finden Sie in unser Brokerempfehlung.

Risiken
Das Daytrading bietet überproportionale Gewinnchancen, aber die Risiken sind deutlich höher als bei der konventionellen Geldanlage. Bedenken Sie, dass ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals möglich ist, insbesondere wenn Sie sich nicht an einige der grundlegenden Regeln halten. Daytrading ist sicherlich nicht für jeden geeignet.

Persönliche Einstellung

Wer im Daytrading eine Möglichkeit sieht, schnell und mühelos reich zu werden, wird früher oder später anfangen zu zocken statt zu handeln - das ist ein sicherer Weg in den Ruin. Sie sollten sich bewusst sein, dass Daytrading ein Job wie jeder andere sein kann. Selbst wenn Sie fleißig lernen, wird es eine ganze Weile dauern, bis Sie wirklich verstehen, wie das Geschäft funktioniert. Sobald Sie es als "Glücksspiel" und ein großes Roulettespiel betrachten, sollten Sie Ihr Konto schließen und das Geld stattdessen sparen. Aber mit Geduld und Fleiß kann fast jeder das Daytrading erlernen.

Daytrader

Diese schnellen Trades erfordern ganz andere Strategien als das klassische "Buy & Hold". Der Trader analysiert keine Bilanzen, besucht keine Hauptversammlungen oder studiert Geschäftsberichte. Das Trading ist sehr technisch orientiert, es wird nach Bewegung gesucht. Idealerweise halten Sie keine Positionen über Nacht und minimieren so das Risiko.

Das klingt alles sehr gut, aber warum gehen dann 80-90% aller Daytrader pleite? Es gibt sicher viele Gründe, aber einige hören Sie immer wieder von gescheiterten Tradern:

  • Mangelndes Fachwissen: Am Anfang sieht Trading so einfach aus, ein Mausklick und das Papier ist gekauft. Wenn es steigt macht man Geld, das kann doch jeder. Schnell kommt die Ernüchterung, mit fallendem Kontostand wird dem Trader klar, wie wenig er über die Mechanik des Marktes und über Tradingstrategien weiß. Wie jeder Beruf erfordert das Trading eine Ausbildung und eine Lernzeit.

  • Mangelndes Kapital: Durch die hohen Hebel, die von einigen Brokern angeboten werden, lassen sich viele Anfänger zu dem Trugschluss verleiten, dass man von 10.000 Euro oder weniger Tradingkapital bequem leben kann. Deswegen gehen sie hohe Risiken ein, um ihr benötigtes monatliches Einkommen zu schaffen. Das ist ein sicherer Weg in den Ruin.

  • Mangelnde Disziplin: Das ist wohl der Grund Nummer 1 für das Scheitern von Tradern. Viele versuchen nach Verlusten "ihr" Geld wiederzubekommen, erhöhen ihre Einsätze und kommen vom traden zum wilden Zocken an den Märkten.

  • Kein Tradingplan: Würden Sie viele Tausend Euro in eine Firma investieren, die keinen Businessplan hat? Warum gehen dann viele Trader davon aus, dass sowas vollkommen überflüssig ist? Ein Tradingplan listet alle Strategien für Vorkommnisse am Markt auf und definiert Ihre Risiko- und Moneymanagementstrategie. Viele Trader sparen sich diese Mühe und lassen den Tradingplan weg, mit oft katastrophalen Folgen. Ein altes Tradersprichwort sagt: "Fail to plan and you plan to fail".

Nun die gute Nachricht: Es ist möglich, alle diese Punkte zu überwinden und profitabel zu traden. Geben Sie nicht auf, lernen Sie die Grundlagen, die Strategien und beobachten Sie die aktuellen Entwicklungen. Sehen Sie das Trading nicht als Glücksspiel, sondern als Beruf. Der erste Schritt dazu ist die Erstellung eines Tradingplans. Wenn Sie Lust haben mehr zu erfahren, dann lesen Sie, wie Sie als Anfänger Daytrading lernen können. Viel Erfolg!


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